Im Jahr 2010 wurden die im Rahmen der Internationalen Bauaustellung (IBA) Fürst-Pückler-Land geplanten Projekte begonnen. Ziel der IBA war es den Strukturwandel in der Lausitz voranzutreiben und die Region wirtschaftlich, künstlerisch und ökologisch zu stärken. Das durch den Tagebau geprägte Gebiet sollte nachhaltig Renaturiert und wieder nutzbar gemacht werden. Finanziert wurde das Projekt unter anderem von der deutschen Regierung. Insgesamt entstanden 30 konkrete Einzelprojekte, von welchen die IBA-Terrassen mit dem Untertitel “Im Zentrum des IBA-Gedankens" den Auftakt bildeten.
Großräschen hat sich die letzten Jahre stak verändert. Zunächst durch den Tagebau, durch welchen der südliche Teil des Ortes fast vollständig abgerissen wurde. Im Zuge der IBA erneut, da es im Jahr 2005 seine Zukunft als “Seestadt” verkündete. Mit diesem Ziel und der Intention Teil der IBA zu sein sollten nicht nur die sichtbaren Löcher, welche der Tagebau hinterlassen hatte, gefüllt werden, sondern auch die in der Gesellschaft. So war das Projekt auch eine Herausforderung im Blick auf die soziale Akzeptanz. Ziel war es den Bedürfnissen der ansässigen Bewohner gerecht zu werden, aber auch attraktiv für neue Menschen zu sein.
Die Veränderung Großräschens ist der Beginn der IBA-Projekte und ein gutes Beispiel für einen gelungenen Strukturwandel, bei welchem Natur, Wasser und Architektur ineinandergreifen. Entwickelt wurde das Konzept rund um den Ort von einem interdisziplinären Team aus Architekten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten. Dies spiegelt sich besonders in dem Ganzheitlichen Städtebaukonzept von Parkanlagen, Wegen und Wasserflächen neben moderner innovativer Architektur wider.
Die Höhenunterschiede, welche durch den ehemaligen Tagebau gegeben waren, werden durch eine unterschiedliche Terrassierung genutzt und bilden ein Harmonisches Zusammenspiel aus Wasserflächen, Grünflächen und Baukörpern. Die Gebäude entlang des Sees weisen alle ein modernes Design auf und fallen besonders durch ihre weiße Farbe und die Würfelform auf, welche im Kontrast zur natürlichen Umgebung steht. Die hohe Lebensqualität, die geschaffen wurde, spiegelt sich auch in den Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten in der Umgebung wider. So sind die IBA Terrassen ein neuer touristischer Anziehungspunkt, der aus mehreren kleineren Highlights besteht.
Der Großräschener See liegt heute dort, wo früher der Tagebau Meuro angesiedelt war. Er ist Teil des Lausitzer Seenlandes, Europas größter künstlich erschaffener Wasserlandschaft. Start der Flutung war am 15.März 2007. Im Frühjahr 2024 wurde die Zielmarke des Wasserstandes erreicht. Verbunden ist der Großräschener See über den Ilse-Kanal mit dem Sedlitzer See. Der Kanal wurde 2014 fertiggestellt und ermöglicht die Schifffahrt über die beiden Seen. Insgesamt hat der See eine Fläche von 789ha und eine maximale Wassertiefe von 55m. Neben dem See wurde auch ein Großteil der ehemaligen Tagebaufläche auch renaturiert und dient als Lebensraum für viele Tiere. Dies erhöht zu dem die Biodiversität der Region. Zudem sorgt der See für ein angenehmes Mirko Klima. Um jedoch die notwendige Wasserqualität halten zu können muss der See nach Bedarf gekalkt werden. Ein Highlight entlang des Sees ist der Stadtstrand der seit August 2024 eröffnet wurde und von welchem aus man in einem gekennzeichneten Bereich im See baden darf.
Mit der Flutung des Sees ging auch die Planung eines Hafens einher. Im Zuge dieser musste ein Höhenunterschied von 13-14m zwischen Böschungsoberkante und Hafenebene überwunden werden. Dies wurde mit einem Serpentinen Weg sogar barrierefrei geschafft. Entlang des Hafenbeckens sind zudem die Touristinformation und ein Spielplatz angesiedelt.
Ein Weiteres Highlight ist die Seebrücke. Sie sieht nicht nur faszinierend aus, sondern ist ein Zeugnis aus der Bergbaugeschichte der Stadt. Sie wurde 2005 eingeweiht und ist ein Teil des letzten Abraumabsetzers. Der 66m lange Abwurfausleger bildete den Auftakt des Neuanfangs und bietet heute eine wunderschöne Sicht über den See.
Um die Bevölkerung und alle Neugierigen über die IBA See zu informieren entstand das Besucherzentrum Lausitzer Seenland. Es sollte als Anlauf und Aussichtspunkt dienen. Das Gebäude mit Terrasse und Außenfläche ist auch über die IBA hinaus nutzbar und ein neues Wahrzeichen für Großräschen.
Die Allee der Steine ist ein Fußweg der hoch zur Victoriahöhe führt. Mit verschiedenen Stein Arrangements erzählt der die Geschichte des Bergbaus, die ganz ohne Worte auskommt. Zunächst wird die Geschichte mit einzelnen Findlingen erzählt, dann mit in kleinen Gruppenstehenden Bäumen zum Schluss mit einem ganzen Meer aus Steinen, bis es dann zu Victoriahöhe hinaufgeht. Auf dem ganzen Weg hat man keinen Blick auf den See erst wenn man den Hügel erklommen hat, kann man den See erblicken. Zudem steht hier auf ca 138m über dem Meeresspiegel eine Aussichtsplattform die wie eine Arche einem Schiff nachempfunden ist. Die Tafeln im Inneren erzählen illustratorisch die Geschichte “Vom Bergmann zum Seemann”. Von hieraus hat man einen sehr guten Blick auf den See, den Hafen und die Weinberge.
Großräschen besitzt mit den Weinbergen entlang des Seeufers die einzigen Weinberge in Steilhanglage in Brandenburg. Seit 2023 werden sie vom Familienunternehmen Dr. Wobar bewirtschaftet. Die weine tragen ein besonderes EU-Geoschutz-Qualitätssiegel und können im IBA Shop und der Touristinfo erworben werden. Zudem bietet das Weingut Weinbergführungen mit moderierter Weinprobe an.
Weitere Informationen zu den IBA-Terrassen und den touristischen Angeboten finden Sie hier:
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